Gastbeitrag: Wo sehe ich eine Lobby?

Hallo liebe Leser. Ich schreibe diesen Text, weil ich Angst habe. Angst vor Lobbyisten.

Ich kann schlecht beschreiben, ob es Paranoia, oder doch nur der Instinkt des Wissenschaftlers ist, Dinge zu hinterfragen. Ich sehe gerne Wissenssendungen auf N24. Doch letztens in der Nacht sah ich eine Werbesendung, die nicht als solche dargestellt wird.

Ich glaube, man nennt es Schleichwerbung. Einerseits wird von dem großartigem Hotel Bellagio berichtet. Es wird berichtet, wie groß und imposant dieses Hotel doch ist. Es wird berichtet, wie gut und ausgelesen die Küche ist. Es werden Hummer und teure Weine gezeigt. Als Schüler fühle ich mich als lernender bei einem Nachrichten- und Wissenssender nicht als Zielpublikum. Es geht weiter. Es wird von einer Schiffsreise von 2 Unternehmern auf der AIDA berichtet.

Ein preislicher Rahmen wird berichtet, über das Spa wird berichtet und wie schön doch die Erholung dort ist. Ist das Schleichwerbung mitten in der Nacht? Heute schaue ich wie so oft die Simpsons an. Plötzlich kündigt die „Wissenssendung“ Galileo einen Bericht an. „Experten warnen vor Abschaltung der Atomkraftwerke. Was würden wir ohne Strom tun?“ Achja, mit den Atomkraftwerken, da war doch was. http://www.cduwatch.de/2011/cdu-sabotiert-uber-die-eu-den-atomausstieg/ Dieses Jahr wurde erfolgreich gegen die Atomkraft protestiert. Gegen eine Technologie, welche wiedermals bewiesen große Gefahren für die Menschheit birgt.

Man hört hier, EON könne bald keine regenerativen Energien mehr vertragen, weil die Leitungen nicht dafür ausgelegt sind. An anderer Stelle hört man auch das EON einfach nicht die Leitungen ausbauen will. Warum sollten sie auch? Es steigert nicht den Gewinn am Jahresende.

Ich habe Angst. Angst vor Gier und Macht der Finanzmärkte. Ich habe Angst vor Gewinnorientierten Unternehmen. Ich habe Angst vor der ausländischen Konkurrenz, welche in China, in Indien und in anderen Ländern durch billige Arbeitskräfte unsere Vorstellungen von Würde bei der Arbeit untergraben.

Wir werden uns früher oder später schlimmstenfalls auch noch anpassen müssen, um überhaupt wirtschaftlich bleiben zu können. Das Problem kann man auch auf die Lebensmittelkonzerne übertragen. Hähnchen müssen in Masthaltung möglichst billig hergestellt werden. Der Anbau von Lebensmitteln muss durch Genmanipulation rentabler werden, um besser wirtschaften zu können.

Doch ich komme zu dem Schluss: Das Problem sind WIR. Wir und unsere Gier. Der Geiz, der im Kaufhaus sagt, ich kaufe lieber das billigere T-Shirt. Der Geiz, der sagt, bei diesem Hähnchen spare ich mir 1€. Der Geiz, der sich vor teuren Stromkosten scheut.

Und ich kann es Unternehmern dann auch nicht übel nehmen, dass diese dann mit Geiz regieren. Ich kann es Finanzmärkten nicht übel nehmen, dass jeder auf das Eigenkapital sieht. Dieses Schriftstück soll ein Appell an jeden Verbraucher da draußen sein. Vielleicht schaut man ja doch mal auf Biohaltung, auf Fair Trade oder auf soziale Markendiscounter. Mein Name ist Andreas Kölbl und ich bin Pirat aus Überzeugung


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