Volker Fritz in Weiden

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Am Freitag, den 20. August, besuchte Volker Fritz von der Initiative „Gegen Gasbohren“ eine Veranstaltung von „Abgefrackt – Bündnis Weidener Becken gegen Fracking“, das von den Piraten mitbegründet und vom LV Bayern unterstützt wird.
„Abgefrackt“ ist das 70. Mitglied der Dachorganisation „Gegen Gasbohren“, die sich in ganz Deutschland gegen Fracking einsetzt.
Der Braunschweiger Pirat sprach im Gasthof Post in Weiden vor etwa 50 Interessierten über Gefahren, die das derzeit diskutierte „Hydraulik Fracturing“ bzw. „Fracking“ mit sich bringt: beispielsweise kann verschmutztes, gesundheitsgefährdendes Wasser an die Oberfläche und in unser Trinkwasser gelangen. „Der Vorstoß des Bayerischen Umweltministers Huber, durch Anweisung an die Wasserwirtschaftsämter Fracking in unkonventionellen Lagerstätten in Bayern zu unterbinden, wird gegen das Bergrecht, ein preußisches Relikt, leider nichts ausrichten können.“
Beim Fracking werden giftige Chemikalien in die Erde gepumpt, um dort methanfressende Bakterien zu vernichten, die durch Schleimbildung eine Bohrung verhindern würden. Ohne diese auch für Menschen gefährlichen Chemikalien wäre Fracking also gar nicht möglich.
Durch die Ritzen und Risse, die im Erdgestein entstehen, kann außerdem Methangas unkontrolliert entweichen. Es ist hinlänglich bekannt, wie schädlich Methan für unser Klima ist.
Volker Fritz entlarvte anhand von Beispielen aus den USA, wo Fracking bereits betrieben wird, die Lügen der Industrie:
  1. „Versorgungssicherheit“: Da der Förderfluss schnell nachlässt, sind viele einzelne Bohrungen notwendig, um die gewünschte Menge Gas zu fördern. Dadurch machen die Konzerne Verluste, weshalb Fracking sich nur lohnt, wenn der Gaspreis hochgehalten wird. Dies geschieht, indem das Angebot durch Gasexporte künstlich gesenkt wird und so der heimische Gaspreis steigt.
  2. „Unabhängigkeit von Gasimporten“: Um ihre finanzielle Situation aufzubessern, verkaufen Staaten Förderlizenzen gegen niedrige Gebühren an Konzerne verkauft. Damit verkaufen wir aber auch das geförderte Gas an die Firmen, die es entweder an uns zurück verkaufen oder über Gazproms Verteilernetze ins Ausland transportieren.
Da Fracking eine sehr komplexe Thematik darstellt, können sich viele Politiker nicht ausreichend damit beschäftigen und lassen sich von den fadenscheinigen Argumenten der Unternehmen überzeugen. Der Pirat bündelt Informationen zum Thema und bereitet sie für Politiker auf: “Diese Informationen bieten eine gesicherte Seriosität, weil sie von zig amerikanischen Juristen geprüft werden, die sich auf Fehlaussagen im Internet spezialisiert haben.“
Fracking an sich zu verhindern ist jedoch nicht die einzige Aufgabe der Anti-Fracking-Bündnisse: „Freihandelsabkommen“ wie TTIP, TISA oder CETA würden die nationalen Gesetze aushebeln, so dass trotz eines Verbots Fracking in Deutschland möglich gemacht werden könnte.
Dem „Abgefrackt“-Bündnis empfahl Volker Fritz, beispielsweise Wasserschutz- und Erdbebengebiete, sowie Grundwasserseen in den Generalplan des Weidener Beckens eintragen zu lassen, damit sie für das Bergamt leicht ersichtlich sind. Außerdem soll hinterfragt werden, ob die britische Firma Rose Petroleum die geforderten Sicherheitsleistungen erbringen kann.
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